23 Oktober 2006

Der Bericht der Hessischen Allgemeinen zur Entlassungsfeier

„Abitur kein Berechtigungsschein"

Verabschiedungsfeiern in Fritzlar und Homberg - Buchpreise überreicht

Fritzlar / Homberg (bf/rx). Das Abitur dürfe nicht zu einem bloßen Berechtigungsschein degradiert werden, sagte bei der Verabschiedung der Abiturienten der Fritzlarer König-Heinrich-Schule am Samstagvormittag der Leiter, Oberstudiendirektor Emil Gäck, in seiner Ansprache. Es müsse unbedingt zu einer Harmonisierung der verschiedenen bildungspolitischen Tendenzen kommen. Von seiner Warte aus betrachtet, komme es darauf an, Lösungen zu finden, in denen die Bildungsqualität nicht nachlasse.

Unabhängig von den Regelungen, die später einmal in den Bildungsstätten gefunden werden, bringe die heutige Lage im Berufsleben besonders des Akademikers, weitreichende Konsequenzen für die Abiturienten mit sich: Sie müßten von großer Anpassungsfähigkeit und Wandelbarkeit sein. Außerdem sollten sie Normsetzungen niemals anderen überlassen und sich ihre eigene Lebensführung nie aus der Hand nehmen lassen, wenn es ihnen gelingen wolle, persönliches Glück und Verantwortung für das Ganze zu vereinen.

Oberstudiendirektor Gäck war in seiner Ansprache von der Entwicklung der König-Heinrich-Schule ausgegangen, deren eigentlicher moderner Abschnitt von dem früheren Leiter der Schule, Oberstudiendirektor Dr. Eisner, eingeleitet wurde, der sie zur Vollanstalt hinführte. Von nun an habe zugleich ein stetig steigender Kostenaufwand eingesetzt, der von der Stadt und vom Land getragen werde. Dieser Aufwand sei gerechtfertigt und müsse bejaht werden. Gerade im Anblick der jetzt die Anstalt verlassenden jungen Menschen erhalte die Forderung an Gewicht, jedem Bildungswillen die bestmöglichen Voraussetzungen zu geben.

An Bewährtes anknüpfen

Zuvor war der Vorsitzende des Elternbeirates, Dr. Hans-Joachim Benkner, auf die Problematik der schulischen Situation eingegangen. Er erklärte, daß die Bedingungen, unter denen die nun aus der Anstalt scheidenden Abiturienten ihre letzte Schulzeit verbracht hätten, zum Teil unzumutbar gewesen seien. Jetzt müßten seiner Meinung nach die Reformfreudigen in der Schulpolitik einsehen, daß es mehr und mehr gelte, an stets Bewährtes anzuknüpfen und daran festzuhalten. So habe sich auch der Elternbeirat bemüht, etwas Traditionelles zu schaffen. Es müsse z. B. eine viel stärkere Bindung der Ehemaligen an die Schule herbeigeführt werden. Auf die besonderen Probleme der KHS zurückkommend, erklärte Dr. Benkner, daß eine Verlegung der Schule seiner Ansicht nach nicht ratsam sei. Die bisher dafür vorgebrachten Argumente könnten nicht überzeugen.

Dr. Benkner zeichnete abschließend die besonders erfolgreichen Schülerinnen und Schüler mit wertvollen Buchpreisen aus, die vom Elternbeirat gestiftet wurden. Unter großem Beifall konnten Dorothee Kuppi, Georg Homburg und Sybille Benkner die Geschenke entgegennehmen.

Die Feier in der Turnhalle der KHS, an der viele Eltern, Gäste, Schüler und das gesamte Lehrerkollegium teilnahmen, wurde von Darbietungen des Schulorchesters unter der Leitung von Oberstudienrat Ludwig Lohmann umrahmt. Zu Beginn sagten die Klassensprecher, Jürgen Beyse und Sybille Benkner, den Eltern der Schule und den Klassenlehrern, Oberstudienrätin Wahle und Oberstudienrat Hladil, herzlichen Dank, während Schulsprecher Peter Pluschke seinen ehemaligen Mitschülern die besten Wünsche mit auf den weiteren Lebensweg gab. Im Namen der SMV überreichte er Sybille Benkner, Wolfgang Schäfer und Jürgen Beyse Buchpreise für verantwortungsfreudige Mitarbeit.

Mit herzlichen Wünschen für den Lebensweg und das weitere Wohlergehen entließ am Schluß Oberstudiendirektor Gäck die Abiturienten und überreichte ihnen die Reifezeugnisse.

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